Seit 2011 wird dieses Board so begeistert beschrieben, dass es seit dieser Zeit ein Sehnsuchtsobjekt für mich ist.
Obwohl ich mit den Viren nie richtig warm geworden bin, ein BD3 Zylon würde sich bestimmt fantastisch fahren lassen.
Dabei bin ich mit meinem Schwert und dem Plasma CE185 eigentlich gut aufgestellt.
Sie haben beide einen breiten Einsatzbereich und extremes Carven klappt so wie ich mir das vorstelle.
Ok, lange nicht so gut wie bei den Experten hier, aber Fußvolk muss es ja schließlich auch noch geben.
Weil meine Liebe nun mal dem Extremcarven gehört, war klar, dass das BD auf jeden Fall als Zweitboard laufen würde, evtl. als Ersatz für das Plasma.
(Darf man so was Edles überhaupt als Zweitboard fahren, oder ist das zu herabwürdigend?)
Jedenfalls hatte ich das Glück, vor einiger Zeit ein BD3 Zylon aus der ersten Serie, der Zeit des Beginns des Hypes 2011, erwerben zu können (12 009).
Anfang März durften die Pisten in Winterberg öffnen und so war klar, dass alles verfügbare Material zum Einsatz kommt.
Leider kam die Sonne früh durch und es waren Leute ohne Ende unterwegs. Der Schnee weich und so wollte keine richtige Carvingstimmung aufkommen.
Andriften in diesem Schnee: will das Board nicht. Es fühlt sich alles sehr schwerfällig an. Die Beinmuskeln müssen trotz blauer Piste ordentlich ran.
Irgendwo etwas mehr Weichschnee, Leute im Weg, ich verkante, Sturz und Aufschlag mit dem Hinterkopf.
Verkantet habe ich schon seit Jahren nicht mehr. Ein KO-Kriterium für das Board. Sofortige Entscheidung, das Board wieder zu verkaufen.
Am letzten Wochenende 20mm Regen in den schönen Schnee – das war´s dann wohl für diese Saison.
Aber die Webcams zeigten ein anderes Bild. Nachts ordentlich Frost und etwas Neuschnee versprachen eine harte Piste.
Und genau dafür sollte dieses Board doch gebaut sein. Konnte ich das Board verkaufen, ohne es auf knüppelharter Piste zu testen?
Außerdem nagt der Ehrgeiz: Kann ja wohl nicht sein, dass …
Die Entscheidung, am nächsten Tag zu fahren, fällt innerhalb von Minuten.
Ich bin als einer der ersten auf einem schönen roten knüppelharten Hang unterwegs.
Sowohl für mein Swoard, wie auch das Plasma ist meine Technik noch nicht solide genug. Ich weiß, dass ich mit denen häufig die Kante verloren hätte.
Aber das Black Death macht genau das, was alle beschreiben: die Kante hält und gibt unglaubliche Sicherheit.
Es muss schon präzise gefahren werden, aber dann gehen die Carves auch richtig tief runter.
Lothar hat früher davon geschrieben, dass man es mit dem hinteren Bein in die Kurve drücken muss, weil die Turns sonst zu lang werden.
Keine Ahnung, mein Bein ist schon am Boden. Tiefer geht nicht. Die Turns sind schon eng, aber noch von angenehmer Länge. Dürften ruhig etwas weiter sein,
aber dafür ist es so sportlicher zu fahren. Bin begeistert – also doch nicht verkaufen.
Nach etlichen Abfahrten wird es Zeit, mit dem Plasma dagegen zu halten.
Es kommt wie erwartet: da wo die Piste noch hart ist, verliere ich mehrfach die Kante. Ich habe mal wieder zu viel Rücklage.
Das Plasma erzieht mich hier zu besserer Technik. Dem Virus war das bis hierher egal.
Sonne und die Menge an weiteren Wintersportlern lässt die Piste weicher und weicher werden.
Das Plasma läuft hervorragend. Die Turns etwas weiter und sehr entspannt. Wohfühlfaktor.
Allerdings komme ich wegen Kantenverlusts nicht ganz so tief runter wie mit dem BD. Keine Ahnung wie Werner das mit seinem Plasma macht. Bei ihm geht´s doch.
Na gut; kurz vor dem erneuten Wechsel auf das BD noch einmal durch die schon tiefere, zerfahrene Piste. Aber noch keine Buckel.
Alles tutti.
Wechsel. Als erstes eine noch nicht so zerfahrene Piste. Bootout. Hä?? Hatte ich doch noch nie. Neuer Anlauf und 2 Turns weiter wieder Bootout.
Sollte die Leash …? Die Anbringung etwas optimiert und Problem behoben. Ich nehme an, dass sich das Board so stark in die weiche Piste frisst, dass da auch nicht ansatzweise oben was überstehen darf.
Als letztes wieder in die zerfahrene Piste. Und da war es wieder das Gefühl von vor 4 Wochen.
Ja, es ging besser, weil ich es jetzt ordentlich auf die Kante gestellt habe. Aber irgendwie fühlte sich das im Turn nicht rund an, irgendwie krampfig. Überhaupt nicht motivierend, die Piste noch mal zu nehmen. Im Gegensatz zum Plasma. Mit dem hätte ich hier noch ein paar Abfahrten gemacht.
Außerdem macht sich einer meiner wenigen Oberschenkelmuskeln deutlich bemerkbar. Game over.
Lothar schreibt irgendwo, dass er mit recht steifen Boots unterwegs ist und damit gut durch die Hügel kommt.
Vielleicht sind meine RC8 mit modifizierter Feder ja zu weich für diese Verhältnisse. Aber dafür finde ich sie sonst klasse ....
Jedenfalls nehme ich die Berichte über die Zylonboards nun ganz anders wahr. Ich habe gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen.
Eisgriff bedeutet nicht nur Griff auf Eis, sondern absolut immer. Also auch dann, wenn ich gar keinen will.
Vor allem, wenn ich wegen voller/enger Piste einfach nur cruisen will, oder weil am Ende des Tags die Muskeln nicht mehr wollen.
Dann ist das eine Qual. Also jedenfalls für nicht masochistisch veranlagte.
Fazit: Frank schreibt: Eis wird zu Butter. Ich habe es zwar nicht auf Eis getestet, aber seine Aussage würde ich unterschreiben.
Ich habe um diese pickelharten Pisten nach Möglichkeit immer einen Bogen gemacht. Mit dem Black Death Zylon werde ich sogar vielleicht danach suchen.
Aber meistens werden diese Pisten irgendwann weich – und dann???
Ich könnte natürlich mittags das Board wechseln. Oder doch eins von beiden verkaufen?
Allroundtauglicher ist jedenfalls das Plasma. Aber das Black Death hat so einen geilen Eisgriff …………
Ob die aktuellen Zylons vielleicht besser im Weichschnee sind?