• Eine Frage die mich grad beschäftigt weil ich ja am Katschi mich einen Tag auf Ski gestellt hab, mir gleich neue Ski zugelegt hab und wiedermal festgestellt hab dass die Carverei auch auf Skiern durchaus lustig ist:

    Hat irgendwer von Euch mal versucht eine Vergleichsfahrt zu machen? Mir gehts um die Kurvengeschwindigkeiten und Fliehkräfte bei gleicher Linie. Kann ein Skifahrer im selben Tempo die Linie eines guten Alpinboarders nachfahren?

    Wir wissen ja bittererweise dass Snowboarder zwischen den Stangln gegen Skifahrer nix zu melden haben. Zumindest heute nicht mehr (vor 25 Jahren gabs da mal die Geschichte mit Peter Bauer und Michael von Grünigen, aber damals war Skifahren einfach technisch hinten). Für mich liegt das aber einfach daran dass Rennen auf Kursen stattfinden wo der Untergrund nicht das ist was wir uns unter Hero-Snow vorstellen, damit können Skifahrer besser umgehen, und natürlich haben wir ein Problem mit den lästigen Stangln und müssen weitere Linien fahren.

    Und natürlich kann auf freier Piste ein mittelmäßiger Skifahrer ein höheres Tempo kontrollieren als ein sehr guter Alpinboarder, mal unabhängig von den Kurvengeschwindigkeiten.

    Aber praktisch gesehen fahren wir mit Snowboards auf gutem Untergrund die höheren Schräglagen (auch ohne EC-Tricks). Beim Skifahren ist immer das innere Bein im Weg. Es gelingt einfach nicht den Körperschwerpunkt so weit nach innen zu legen.

    Höhere Schräglagen muß für mich aber bedeuten höhere Fliehkräfte, und höhere Fliehkräfte bedeuten wahlweise engere Kurven oder höheres Tempo. Wir brauchen/haben ja auch beide Beine um den Fliehkräften standzuhalten, während beim Skifahren der Großteil des Drucks auf dem äußeren Bein lastet. Ja, der Hermann Maier hat mehr Schmalz in einem Haxen als ich in beiden zusammen, aber ihr wisst was ich meine..

    Habts ihr eine Meinung dazu? Schaff ma vielleicht ein Setup wo wir das rausfinden können (vielleicht mit einem sehr guten Skifahrer, so gut bin ich ned)? Irgendwie wärs nett sagen zu können Snowboardcarven ist nicht nur lustiger, sondern auch physikalisch überlegen..

    Gegenden nördlich des Alpenhauptkammes sind aus klimatischen Gründen unbewohnbar.
    (H.Rosendorfer)

  • Ich glaube, gleicher Druck auf weniger Länge (= Snowboard) reibt mehr, ist langsamer.

    Alleine deswegen hat der Skifahrer schon Vorteile. Auch, wenn der Aussenski mehr Druck

    aufnimmt, entlastet der Innenski etwas.

    ride on
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    nur die G´störten fahrn mit Burton

  • Also.

    Das wird ein schöner herbrennfred... 😁

    Egal. In Sölden war früher immer ein Ski-carver aus der Schweiz unterwegs. Der hatte die gleichen Schräglagen und Radien drauf wie wir, bei ähnlichem Tempo.

    Dazu hatte er Platten in 6cm min. Dicke und die Ski, etwas kürzer als Slalomski und sehr stark tailliert, werden heutzutage nicht mehr hergestellt. Er hat sich damals noch alle restlichen auf Lager gekauft. 😁

    Es gibt aber einen Nachtteil beim Skicarver im Vergleich zum Board: Nur bei Heroschnee macht er das. Schon leicht zerfahrene Pisten mit weicheren und härteren Stellen waren ihm zu riskant. Bei den Schräglagen muss er beide Ski fast gleich belasten. Wenn dann einer in hart und einer in weich fährt, gibt's Brösel. Mitm Board fährt nur eine Kante in einer Linie und wir müssen nur das Abbremsen ausgleichen, wenn wir von hart in eine weiche stelle kommen. Da hat das Board einen klaren Vorteil.

    Meine Erlebnisse.

    Kannst du mir sagen, wann aus "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" eigentlich 'Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer' wurde?

    Lachsbruder
    Erste Regel der Lachsbruderschaft: Rede nicht über die Lachsbruderschaft!

    Lala

  • Hmm. Bist dir sicher mit dem ähnlichen Tempo?

    Ich hätt die Funcarver (dies nicht mehr gibt) eigentlich nicht als satisfaktionsfähige Gegner gesehen, und Ski-Laydowncarven war ein Irrweg.

    Ich glaub schon dass man einen kleineren SCR braucht beim Ski, aber nicht soo klein. Die hatten ja 9-10 m.

    Ich schätz dass ich, wenn ich ordentlich aufkante, mit dem 13 m Radius Ski ähnliche Radien fahr wie mit dem langen Board, und es gibt Skifahrer die viel höhere Aufkantwinkel zustandebringen. Ein FIS-GS hat 30m, und die bringen den auch ums Eck.

    Umgekehrt tu ich mir mit Ski mit der Gelände- und Haufenbeherrschung eher leichter als mit dem Board, bin variabler unterwegs.


    Das is aber ned mein Thema. Folgendes Setup: man setzt einen stark drehenden GS Kurs auf einem steilen Hang in den Hero-Snow und steckt ihn nicht mit Stangln sondern mit Brushies aus.

    Dann lässt man einen guten Boarder mit einem GS Board (a Virus geht aa) durch und einen guten Skifahrer mit was auch immer. Aber nur ein- oder zweimal, sodass der Schnee perfekt bleibt. Wer ist schneller?

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    (H.Rosendorfer)

  • Ich finde die Fragestellung so zu eindimensional.

    Mich begeistert am Carven, dass ich, obwohl ich durchweg auf der Kante bin, die Geschwindigkeit kontrolliert bekomme. Und das Ganze geil aussieht und sich durch die hohen Fliehkräfte auch geil anfühlt. Das ist nur bedingt von der Geschwindigkeit abhängig. Ich würde sogar sagen, dass ich bei nicht Nicht-Vollgas mehr Spass habe, als bei Vollgas. Der Kick entsteht also (zumindest für mich) durch die Kurve.

    Skifahren hat da, so schätze ich das als mittelmäßiger Skifahrer ein, eher den Reiz in der einfacher zu erreichenden, hohen Geschwindigkeit. Da reichen dann auch grössere Radien, um die spassigen Fliehkräfte zu erleben.

    Ich bleib auf jeden Fall im Team Kurve ;)

  • Dass Beides seinen Reiz hat, und sich der Einsatzbereich unterscheidet, steht eh außer Frage. Was das bessere Sportgerät ist ist überhaupt nicht beantwortbar.

    Mir gehts echt nur um diese halb akademische Frage, mit welchem Sportgerät sind unter Idealbedingungen die höheren Kurvengeschwindigkeiten/Fliehkräfte möglich?

    Ein wenig darüberhinaus gedacht: wenn wir sagen es handelt sich um das Snowboard, ist dann Alpinsnowboarden der (unmotorisierte) Sport mit den höchsten Fliehkräften?

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    (H.Rosendorfer)

  • Ja natürlich und absolut!!!

    Sagtest du am WE nicht was vom "... Sport der Könige ..."?

    Der Waldi hatte in Obertauern einen G-Kraft-Messer als Handy-App.

    Anhand dessen könnte man sich die Kräfte mal grob anschauen.

    Allerdings kommts da auch drauf an, wo man das Handy trägt. Ich würde es an der Hüfte platzieren. Nimmt man das Handy in die Hand und schüttelt, bekommt man schon recht große Werte angezeigt.

    "Um trotz Persönlichkeitsstörung demokratische Entscheidungen treffen zu können, achte ich darauf immer eine ungerade Anzahl von Identitäten zu besitzen!"

  • Also.

    Das wird ein schöner herbrennfred... 😁

    Egal. In Sölden war früher immer ein Ski-carver aus der Schweiz unterwegs. Der hatte die gleichen Schräglagen und Radien drauf wie wir, bei ähnlichem Tempo.

    Dem würde ich mich im wesentlichen anschließen wollen.
    Ich kenne viele gute Skifahrer. Ich kenne keinen (auch nicht unter meinen Tirolern), der mit handelsüblichen Ski vergleichbare Radien fährt wie wir.

    Bei Hobbyfahrern (als Gegensatz zu Kaderathleten des ÖSV) kann ich jeden Radius nachfahren, habe aber das Problem, dass ich viel viel schneller werde als der Skifahrer. Auf der anderen Seite kenne ich bis heute keinen Harbooter, der die Geschwindigkeiten ambitionierter Skifahrer nachfährt - auf nur einer Kante ist modulierte Schussfahrt einfach kagge.

    @Fruno: Die Vorteile von Ski in den Stangen kommen meines Erachtens nicht von Unterschieden beim "Kurvenfahren auf der Kante", sondern primär aus den Vorteilen, die zwei unabhängige Bretter an Bewegungsfreiheit bieten. Das geht beim Start los (skaten) und findet an jedem Tor seine Vortsetzung, wenn der Skifahrer das dynamische umsteigen zum Rausbeschleunigen nutzen kann. Dazu kommt, dass er mit mehr Risiko in den Turn kann, weil er "Fehler" locker über die Gewichtsverlagerung auf den anderen Ski ausgleichen kann.

  • Gut gesprochen, alter Mann. Seh ich alles im Wesentlichen genauso. Wobei es möglich ist diese Radien zu fahren. Zumindest die Spur eines GS-Boards kann man mit einem Slalomski nachfahren, es macht nur kaum einer. Ich habs gemacht, es geht (mit dem 13 m Ski), ich werd nur sehr langsam dabei. Und ein Skifahrer der wirklich stark aufkantet (wie es das Kennzeichen der wirklich guten Kaderathleten ist) kann das vielleicht auch mit länger ausgelegten Skiern.

    Meine Theorie lautet: es ist möglich, aber der Skifahrer ist dabei nicht so schnell wie der Snowboarder, weil der Skifahrer sich nicht so hineinlegen kann.

    Ja, der Skifahrer wird zwischen den Turns und durch die größere Fehlermarge was aufholen können, die Frage ist wieviel.

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    (H.Rosendorfer)

  • Schöner Theoriekurs hier, Jungens.

    Mittlerweile carven die Skifahrer wirklich krass - im steilen Gelände, auf Eis,….

    Den Radius drücken sie nicht und die Variabiliät eines Boards fehlt. Sonst ist der Ski klar überlegen….

    Lachsbruder - 1%er

  • Endlich mal wieder ein Fred für genüssliches Hirnw*xen!

    Was beim Skifahren definitiv fehlt, sind die Komplimente ("cool", "sexy"), die man als Snowboard-Carver gelegentlich mal bekommt (selbst wenn man so wie ich allenfalls mittelmäßig carvt). Da würd ich nicht drauf verzichten wollen!
    :smokey:

  • Schau in den spiegel :duck&weg: :grinzzzz:

    Kannst du mir sagen, wann aus "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" eigentlich 'Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer' wurde?

    Lachsbruder
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    Lala

  • Also jetzt mal wegen der Umsetzung:

    ich würde einfach abgeschwächte Slalomcarver anschnallen und den Boarder vor mir hertreiben.

    Mit denen gehen die engeren Turns eher problemlos und weitere gehen sowieso immer.

    Ich glaube nicht, dass das ein großes Problem wäre.

    Wo versuchen wir das?

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  • Passiert mir ständig. Dann stellen die Mädels fest dass ich nicht der Christian bin und es is ihnen peinlich.

    Dass du solche Komplimente kriegst, wundert mich schon etwas, Gerry. Dich sieht man doch gar nicht richtig, so schnell wie du unterwegs bist.
    Bei mir als Zeitlupencarver hingegen ist das kein Problem.
    Auch nicht für die Skifahrerin, von der das besagte Kompliment kam, obwohl die NOCH älter war als ich. Und ich krieg seit ein paar Wochen in manchen Skigebieten schon den Seniorentarif...


  • Das denke ich auch, wenn ich den Gladi im Steilhang, zb auf dem Rettenbach eng drücke, dürfte das der Skifahrer nicht so eng nachfahren können, erst recht nicht, wenn ich es auscarve und in den Gegenhang fahre um den Speed zu kontrollieren.

    Das schnelle Carven in der Falllinie, sollte noch machbar sein.

  • :denkdenk: sind hier auf einmal alle Skifahrer??

    Waaah ich bin im falschen Forum ...

    Na, vielleicht habts recht, aber ich glaube nur, dass man Skifahrer nicht unterschätzen sollte.

    Es gibt keinen Grund, daß der da benachteiligt wäre. Im Gegenteil. Ich denke sogar, daß ein geübter

    Skifahrer noch agiler unterwegs sein kann.

    Ich geh mal ein bisschen üben, wenn ich meine SLs im Keller noch finde und poste, was

    sich da ergeben hat.

    :prost:

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  • Ich habe vor ein paar Jahren einen Skifahrer getroffen, der megamäßig gecarvt ist. Kein Vergleich zu dem, was man im Normalfall auf der Piste sieht. Nein, der ist richtig brutalst gecarvt. Der hat uns bei seinen turns in nichts nachgestanden...

    Von daher bin ich da ganz vorsichtig geworden was den hier diskutierten Vergleich betrifft.

    :denkdenk: ... Shut up... and carve!

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