• Es ist ja ein bissl eigenartig. Wir begreifen uns - zumindest in den Momenten überquellenden Selbstbewusstseins - als Extremsportler, bewundern uns gegenseitig für unsere Furchtlosigkeit und unsere übermenschliche Beherrschung des gefrorenen Elements, aber dass links und rechts die Ski-Omas an uns vorbeipfeifen und sogar das eine oder andere Haube-auf-Helm-Park-Kind, das ignorieren wir geflissentlich. Selbstverständlich sind wir phänomenal schnell, wenn auch nicht ganz so überirdisch schnell wie Ben. Warum fürchten wir uns dann vor Menschen die von oben kommen?

    In 2 früheren Threads is das am Rande thematisiert worden (einmal wg Skifahrer der auf einem Video locker überholt, einmal wg Race-Style-Boarder der offensichtlich tatsächlich schnell einen Steilhang runter hüpfcarvt). Jetzt will ich mal in die Runde fragen:

    Ist Speed für Euch interessant? Ises cool wenns am Helm laut wird oder zählt nur die Schräglage?

    Wenn ja: wie schaffen wirs schnell zu sein? Ich merk dass ich - natürlich abhängig vom Board - ab einem bestimmten Tempo nicht mehr in den gecarvten Turn geh sondern erstmal Speed abbaue bevor ich reinzieh. Aber bitte, die Racer könnens ja auch. Also wie macht ma das, Highspeedcarven? (und nein, ein noch längeres Board kauf ich ned).

    Gegenden nördlich des Alpenhauptkammes sind aus klimatischen Gründen unbewohnbar.
    (H.Rosendorfer)

  • Jeder Depp kann Vollgas eine gerade Strecke fahren. Nur eine Frage des trauens.

    Je schneller man ist, um so geringer ist die Reaktionszeit und wenn was passiert, dann heftig. E=mv²/2 eben.

    Ich finde es am beeindruckendsten, wenn man jemand zusieht und genau merkt, er gibt die Geschwindigkeit vor. Er fährt zu 100% kontrolliert. Und mit zwei Skis unter den Füssen ist man nun mal stabiler und somit kontrollierter. Die Geschwindigkeit an sich ist sekundär, im Gegenteil. Wenn ein Skifahrer ebenfalls die Bögen sauber auscarved, sieht das besser aus als Pseudoschwünge in der Falllinie.

    Schräglage rulez.

  • Bis vor kurzem hätte ich auch gesagt dass gemütliche (möchtegern-)EC Kurven mich wunschlos glücklich machen.

    Und dann sieht man zwischendurch eben richtig schnelle Boarder ( Ben and co.).... Die hohe Dynamik ist faszinierend (sowie auch die Furchltosigkeit!!!).

    Letztens habe ich wieder mein alte RS Brett (besser gesagt das von meinem Vater) raus geholt. Im Skigebiet: nicht viele Skifahrer und wenn dann fast nur guten (wenn sie schnell von hinten kommen haben sie die Dinger im griff). Nach ein paar Runs hatte ich einfach Blut geleckt: Hände aus dem Schnee ( an der Stelle Danke nochmal Richard für die Anregung) und Hü! Die grosse Bögen mit Speed (also alles relativ, ich fand es schnell, war aber ziemlich sicher trotzdem noch Kindergeburtstag ) machen süchtig...und ich bin selten so viel angesprochen worden auf dem Sessellift (obwohl das Skigebiet halb leer war).

    Auf mein normale Brett kriege ich ich so viel Geschwindigkeit irgendwie nicht hin.

    Als Technick Banause hätte ich gesagt : Brett lang und hart, Hände aus dem Schnee, Messer zwischen den Zähne und Attacke!! Da wird man gleich schneller. :saint:

  • Jemand sagte mal:

    "Mit Speed in die Kurve, mit Speed durch die Kurve, mit Speed aus der Kurve"

    Fertsch XD

    Kannst du mir sagen, wann aus "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" eigentlich 'Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer' wurde?

    Lachsbruder
    Erste Regel der Lachsbruderschaft: Rede nicht über die Lachsbruderschaft!

    Lala

  • Also was mi betrifft: schräg is gut, is die Grundlage. Aber schnell schräg is besser als langsam schräg.

    Aber gehts euch auch so, jedes Board hat a Grenztempo, wenn ma des überschreitet kann ma nimmer carven oder zumindest nimmer ablegen. Was mach ma dagegen? Hat wer Tricks?

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    (H.Rosendorfer)

  • Schnell kann durchaus auch Spaß machen, aber ich bin da voll bei Werner (Ride-with style):
    "I am getting too old for this shit." Und mit shit meine ich z.B. einen Unfall durch Kontrollverlust oder auch durch Zusammentreffen unglücklicher Umstände. Mit weniger Speed geht sowas meist glimpflich aus, aber je höher die Geschwindigkeit bei der Kollision, desto dramatischer können die Folgen sein, leider auch für Unschuldige.
    Bei absolut leerer Piste ist natürlich (fast) alles ok, aber wo hat man das schon.

  • Aber gehts euch auch so, jedes Board hat a Grenztempo, wenn ma des überschreitet kann ma nimmer carven oder zumindest nimmer ablegen. Was mach ma dagegen? Hat wer Tricks?

    Wenn ich mich richtig erinnere, hast du selber mir als Neuling mal den folgenden Tipp gegeben, Gerry:
    "I glaub, du bist zu schnell."
    Leider hab ich immer noch keinen anderen Trick, aber dein Tipp hat mir damals geholfen! :)

  • Ja, des war desselbe was ich jetzt meine: wenn du für das Board zu schnell fährst kannst es nur mehr driften, sonst wirfts dich ab.

    Aber im andern Thread gibts a Video mit einem Japaner der fahrt auf einem besseren Bierdeckel mit Radius wie Kinderski so flott dass ma die Ohren anlegt, und gecarvt. Nie lang auf der Kante (Rest in der Luft) aber gecarvt. Is ned mei Stil aber i mag das können.

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    (H.Rosendorfer)

  • Schnell carven ist richtig geil. Das geht ideal im Frühling. Die Pisten sind oft leer, das Licht ist gut, die Piste sulzt an und grippt immer und das Gefühl ist Ende Saison da. Und dann kann man richtig ballern; also schnell und weit - und bissl über Kuppen springen…. Schnell ohne Carves ist Nix für mich. Und Skifahrer sind dann nur noch gleich schnell….

    Lachsbruder - 1%er

  • Als speedjunkie fühl ich mich nicht - will ich auch nicht sein und auch nicht werden.

    Andererseits bin ich durchaus schon mal geschwindigkeitsmäßig an der Grenze dessen unterwegs, was ich noch sauber beherrsche. Aber ich brauch das Fahren am Rande meiner Komfortzone um auch weiterhin etwas zu lernen. Von daher... ganz ohne speed geht´s vielleicht dann doch nicht.

    Aber:

    Ich such auf dem board eigentlich immer nur nach diesem Kick, der aus der Kombination von Kurve, Schräglage, Fliehkraft, flow etc. zusammenkommt - da bin ich mittlerweile echt zum junkie geworden.

    Das Bewegungsgefühl beim Carven ist für mich halt eines der geilsten überhaupt.

    Speed mag irgendwo in diesem ganzen "carven-können" auch eine Rolle spielen, das ist für mich aber absolut sekundär und nicht das was bei mir zur Endorphin-Ausschüttung führt...

    Ich habe es irgendwo anders schon mal mit einem Vergleich zum Schwimmen versucht zu erklären:

    Man kann sich über Wasser halten, Kraul schwimmen, irgendwelche anderen Stilarten anwenden... oder man kann Delphin schwimmen. Ist eine komplexe Bewegung, super anstrengend... aber einfach auch ein mega feeling, du fühlst dich halt wie eins mit dem Wasser,

    Und genau das empfinde ich auch auf dem "race"board... eins mit board und Piste


    So long

    Der LTL

    :denkdenk: ... Shut up... and carve!

    2 Mal editiert, zuletzt von Long Tall Lollo (31. März 2022 um 21:50)

  • Ich mag das Auscarven der Hänge schon sehr gerne, dabei kann man genießen. Aber leider ist das so langsam wie ein quer abrutschender Softbooter.

    Gerade das volle Auscarven und evtl. noch minimal bergauf ziehen, macht es für uns gefährlich, wenn jmd. Kurz schwingend von hinten kommt, da wir Hang abwärts langsam sind, aber sehr schnell und dynamisch die Piste queren.

    Es ist für mich vom Gefühl her noch deutlich besser, große Turns nur zur Hälfte auszufahren. Wenn ich Grip habe und nicht so fett und untrainiert bin, dann carve ich gerne nur ca. 45°-50° in den Gegenhang. Dabei habe ich auch schon kurz schwingende Skifahrer eingeholt oder zumindest das Tempo gehalten. Im flacheren lasse ich meist laufen, da ist man ähnlich schnell wie Skifahrer.

  • Moin,

    das wäre auch so meins:

    Für mich gilt die Schräglage als Priorität, wobei ich noch weit weg von EC oder so ähnlich bin! Ich möchte einfach kontrolliert "gecarved" die Piste runter fahren! Betonung kontrolliert und das möglichst in jedem Gelände.... Habe aus den verschiedensten Gründen nicht mehr auf nem Board gestanden - wüsste gar nicht was ich überhaupt noch kann ?

    Aber Tempo ist trotzdem geil !!! Und die Gefahr kommt von oben da wir oftmals nicht richtig eingeschätzt werden können.

    :boarden: Wo ich bin ist vorne ..... :boarden:

  • Ich bin seit gefühlt ewigen Zeiten praktisch immer (seltene Ausnahmen) der mit dem längsten und am schnellsten ausgelegten Board. Ein selbstgewähltes Schicksal.

    Hat recht oft schon dazu geführt dass mir die Truppe übern Hörer gefahren is, weils eben einfacher is mit einem eng ausgelegten Board den eisigen oder verbuckelt/eisigen oder überfüllten Steilhang zu nehmen als mit einem schnell ausgelegten.

    Aber irgendwie ises mir das wert. Die 5 schnellen abgelegten Turns die ich ja dann doch irgendwo unterbring entschädigen mich fürs einen halben Tag lang quer abrutschen.

    Aber ich glaub der Loddi wird mich ob dieser Aussage für komplett durchgeknallt halten...

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    (H.Rosendorfer)

  • Was ist denn schnell?

    Bin ich mit 78kmh schon bei den schnellen oder bin ich noch gemütlich unterwegs?

    Und wie steil muss es dabei sein?

    Manchmal sollte man weder mit noch gegen den Strom schwimmen,
    sondern einfach aus dem Fluss klettern

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