Ich bin gerade geschäftlich in Cincinnati, OH USA. Cincinnati liegt in Ohio und direkt an der Grenze zu Kentucky und Indiana. Etwa 40 Minuten von Cincinnati entfernt, in Indiana, liegt das kleine Skigebiet Perfect North (http://www.perfectnorth.com).
In der Gegend von Cincinnati gibt es eigentlich eher ein paar Hügel als Berge. Das Nächste Skigebiet liegt etwa 2:40h und ein weiteres ca. 6h westlich von Cincinnati. Daher ist Perfect North hier in der Gegend besser wie gar nichts. Denver ist ca. 3 Flugstunden entfernt.
In Perfect North gibt es 5 Sessellifte bei denen es amerika typisch keine Bügel zum herunterklappen gibt. Ok ok, es gibt in anderen Skigebieten Bügel zum herunterklappen, welche aber meistens nicht heruntergeklappt werden und eine Skiablage haben die oft auch nicht. Der Höhenunterschied beträgt 400' (ca. 120m).
Die Center Stage Abfahrt (2. Bild mit den Autos) ist die steilste und läuft unten flach aus. Im steilen und flachen Teil kann man jeweils ca. 5-7 Schwünge hin legen. Meinen Winkelmesser hab ich leider zuhause vergessen, daher kann ich dazu nichts Präzises sagen. Die Neigung reicht aber aus um gut Geschwindigkeit aufzunehmen um schön tief runter zu kommen und auch wieder hoch. Der Posingfaktor stimmt auch, da die Piste direkt vom Restaurant einsehbar ist.Die anderen Abfahrten sind etwas flacher dafür aber etwas länger.
In den 4 vorhergehenden Tagen hat es immer wieder mal etwas geschneit. Im Umfeld ist aber nicht viel liegen geblieben. Die Pisten bestehen schätzungsweise zu 95-98% aus Kunstschnee. Schneehöhe laut Internet lag bei 60“ (150cm). Auf das Maß sind sie aber glaube ich nur gekommen, weil sie den Messstab schräg in den Schnee gesteckt haben. Morgens war der Schnee locker aber noch nicht sulzig, darunter hart/eisig. Gegen später wurde es etwas sulzig. Die Temperatur lag um 12 Uhr und Sonnenschein bei 48F (8-9 Grad Celsius).
Die Betriebszeiten sind unglaublich:
Montag - Donnerstag: 9:30 - 21:30
Freitag und Samstag: 9:30 - 1:00
Sonntag: 9:30 - 21:30
Nebenan gibt es noch eine Snowtubingbahn. Im Restaurant ist ein offener Kamin und die beim Skifahren von uns so gern bestellten Burger, Hot Dogs und Pizza gibts auch. Germknödel, Kaiserschmarrn und Gulaschsuppe sucht man vergebens.
Leider habe ich mein Swoard daheim gelassen. Daher musste ich mir was leihen. Als ich den Bub an der Ausgabe nach einem Alpin-/Race-Board fragte machte er nur große Augen und sagte, sie haben nur ein Modell zum leihen. Nun gut, also Gummistiefel angezogen und so ein Rutscherchen mitgenommen. Beim Tragen des Brettes hab ich schon gemerkt, dass die Kante nicht mal in warmem Zustand durch Butter durchgeht. Den letzten Service hat das Ding gehabt, als es die Hallen des Herstellers Rossignol verlassen hat. Und das war wirklich schon ein paar Monde her.
Auch hier funktioniert das geordnete Anstellen am Lift. Das hat mich damals schon in Vail gewundert, es wird in Reih und Glied angesellt, kein Ellbogen und Schultereinsatz, kein aktives Anstehen und niemand steht dir aufs Board. Da macht auch das Liftanstehen mit hochpreisigen Sportgeräten spaß.
Es waren etwas mehr Skifahrer unterwegs als Boarder. Laut einem Statement bei Bomber Online ist das Gebiet für Snowboarder auch erst seit ca. 4-5 Jahren zugänglich. Auf Hardboots war niemand unterwegs, dafür waren 2 sehr gute Telemarker dort.
Fazit: In der Gegend ist das Gebiet besser wie nichts und dafür, dass man in ca. 40 Minuten dort ist sei die Länge der Runs verziehen. Wer mit Hardboots fahren will muss sich sein Equipment selbst mitbringen und wer Leihequipment mit scharfen Kanten möchte, sollte den Kantenschleifer nicht vergessen. Zum Einfliegen lohnt es nicht, wer aber mal in der Nähe ist und ein Wochenende rum bringen muss kann dort etwas Spaß haben.