Meister Dietzels neuster Stoff - Elektron Serie

  • Seit Jahren bin ich auf der Suche nach dem ultimativen Board. Der ultimative Board-Kick rückt in immer extremere Dimensionen. Pisten, die heute normal sind und gecarvt werden, waren vor 10 Jahren eine echte Herausforderung. Die Suche ist eine subjektive. Die Einen suchen den perfekten Allrounder. Andere das schönste Board. Wieder Andere Tiefschneeboards etc. Perfekt ist ein Board für mich, wenn es sich auf den Kunstschnee-Pisten Europas auf Eis, um Buckel herum, auf teils vollen Pisten immer carven lässt. Wichtigste Faktoren sind Eisgriff, Schnelligkeit des Boards und Variabilität.

    "Der hat schon x Testberichte geschrieben und lobt stets was Neues" werden einige sagen. Sie haben Recht. Dies wird vermutlich nicht der letzte Testbericht sein. Ich hoffe, die Hersteller geben sich Mühe und bieten weiter neue, innovative, bessere Boards.

    Seit zwei Jahren fahre ich ein Virus Black Death Zylon + (mit den Namen hat Virus es nicht so). Dies ist mein Liebling und die Referenz. Im November 2015 hat Virus vollmündig die "Stunde Null" angekündigt und das Interceptor Elektron lanciert. Sicherlich ein gutes Board - aber nicht meins. Die Stunde Null wurde erstmal begraben. Nachdem Meister Virus offenbar wieder mehr Zeit für uns Boarder hat, bekamen wir zum Carving Masters 2016 zwei neue Black Death Elektron zum Test. Also Freitags "giggerig" getestet (danke an Kim und Tom für den Transport): Bei sehr guten Schneebedingungen ein tolles Brett. Nochmal spürbar (!!) laufruhiger (man kann richtig schnell fahren), schön straff, reagiert schnell und direkt. Kann Alles ein bisschen besser. Auf der am Nachmittag zerbombten Rettenbach-Piste offenbarte sich ein Nachteil: Das Board gleicht grobe Unebenheiten weniger aus und springt eher aus dem Schnee (fängt sich dann schnell wieder - ist aber schwieriger zu fahren). Die alten BD Zylon+(+) haben dort mehr überzeugt. Insgesamt eine gelungene Weiterentwicklung. Aber ausreichend um am Saisonende nochmal eine Hypothek für die sündhaften teuren Viren aufzunehmen?

    Am Samstag früh wollten wir es wissen und suchten Eis. Also zu dritt auf den "Zubringer". Eine rote Piste, die Nachmittags direkt der Sonne exponiert ist und entsprechend durchsulzt. Nach der sternenklaren Nacht war die Piste am Morgen hart. Bockhart. Eis. (Danke für Eure Anmerkungen zu Schoko und Vanille-Eis, welche ich erst am Sonntag kapiert habe!). Das Gletschereis am Weltcuphang im November kam mir dagegen milde vor. Anyway. Drei Fahrer, drei verschiedene Aufbauten des Black Death III: Evo, Evo+ und Elektron. Während Stefan und ich uns abmühten unsere Boards schmierend über das Eis zu carven, zog Jürgen mit dem neuen Elektron solide übers Eis. Boardwechsel. Nun zog Stefan saubere Elektronen-Carves in den Hang, währen wir um Gripp kämpften. Am Fahrer konnte es also nicht liegen. Als ich oben auf das Elektron umschraubte, hat Stefan das Board zeitgleich gekauft. Als Letzer durfte ich den Hang elektronisieren (auf Stefans neuem Board). Alles klar: Das Elektron hat geschätzt 10-20% mehr Eisgriff als die (alte) Zylon Evo + Serie. Demnach ebenfalls gekauft.

    Anmerkungen und Testberichte anderer Fahrer gerne willkommen.

    Lachsbruder - 1%er

  • Danke für den schönen Bericht Ed.

    Für alle Zweifler:
    Am Hang waren die Lachse und ich. Ich habe den Spaß eine Runde lang beobachtet und wirklich nur der Jürgen(Jo69) konnte relativ sauber auf dem unfassbar fiesen Eis carven, was zusätzlich noch uneben war und Absätze hatte.
    Auf dem Weltcuphang im November habe ich mit meinem Interceptor evo+ noch Grip gehabt, sofern ich sauber fuhr und genug Druck auf die Kante brachte. Fahrfehler wurden aber auch hier schon mit Hacken, Schmieren und Abflug bestraft.

    Auf dem vom Ed beschriebenen Eis war (fast) kein Halt zu finden, es war wie ein Ritt auf der Kanonenkugel ohne wirkliche Kontrolle.

    Edit: meine Kanten waren sehr scharf, wie eigendlich immer.

    • Offizieller Beitrag

    Ich durfte das Elektron am Freitag Morgen fahren - allerdings nur bei besten Bedingungen. Was ich gern massiv unterstreichen möchte ist: SCHNELL!!

    Das Ding ist irre gut gedämpft und schön straff (was mir erstaunlicherweise immer mehr liegt) - selbst bei wahnwitzigen Geschwindigkeiten (da muss ich immer an Spaceballs denken) klappt das Brett nicht zusammen.

    Im Vergleich zum EVO + ist mir nur die Dämpfung wirklich aufgefallen. Die negativen Effekte konnte ich nicht feststellen.


    Leider kam das "haben will" Gefühl hoch - und das ist nach dem Evo + schon echt schwer zu erzeugen, weil es für mich wirklich das Brett des Winters ist. Auf dem Niveau noch eine Verbesserung zu bringen ist fast nicht vorstellbar und doch kommt immer wieder was neues. Da ziehe ich meinen Hut. Ob das den Preis rechtfertigt muss jeder für sich selber rausfinden - manche Dinge sind einfach unbezahlbar.

    :whistling:

    Ich fands geil und frage mich im Moment, warum gerade jetzt der Winter zu Ende sein muss. 8o

  • Nachdem das bereits im November vorgestellte Interceptor Elektron zwar einen sehr guten Eisgriff hat, die meisten von uns aber eher das BD bevorzugen weil es aufgrund des Shapes spielerischer zu fahren ist, haben wir darauf gedrängt, den geänderten Aufbau im BD umzusetzen.

    Nun war es also bei der CM endlich da zum Testen. Ed und Lo, die Freitag schon da waren, haben abends noch erzählt, dass es schneller und direkter zu fahren ist, waren aber noch nicht ganz überzeugt, ob dieser Unterschied einen Kauf rechtfertigt.

    Am Samstagvormittag sind, wie Ed schon geschrieben hat, Ed, Jürgen und ich dann zum Testen an den Hang mit prügelhartem Eis gefahren. Während es für mich nicht möglich war, den Hang mit dem normalen BD Zylon sauber zu carven, war es danach mit dem Elektron überhaupt kein Problem. Damit gab es kein reinrutschen oder abschmieren, sondern die Kante hat sofort sicher gegriffen. Somit war für mich die Kaufentscheidung klar - trotz des horrenden Preises.

    Auf weicherem Schnee gehen die Schläge mit dem Elektron etwas mehr durch als bei dem normalen BD und es verlangt eine exaktere Fahrweise. Während ich mit dem normalen ganz gern auf der Tail umkante, hatte ich anfangs mit dem Elektron ein paar Probleme, weil das Tail sofort greift und die Richtung vorgibt, schon bevor die ganze Kante im Schnee liegt. Mit entsprechender Anpassung der Fahrweise ging’s dann immer besser.

    Außerdem gefällt mir, dass man mit dem Elektron nicht so viel Geschwindigkeit in den Kurven verliert.

    Alles in allem mal wieder ein riesiger Fortschritt nach 3 Jahren Wartezeit.

    @ Wolfhound: Die Kanten meines BD waren ausnahmsweise mal ganz gut geschliffen, nachdem ich mich (und auch Jürgen) damit vor zwei Wochen auf dem vereisten Gaißlachkogel ein paar Mal auf den Boden gelegt habe. Im Vergleich zu dem BD Elektron waren die Kanten sogar äußerst scharf. Der phänomenale Eisgriff des BD Elektron hat also wenig mit der Schärfe der Kanten zu tun sondern resultiert aus einem anderen Aufbau.

    3 Mal editiert, zuletzt von Magic (4. Mai 2016 um 11:36)

  • Erstmals, Danke für die Berichterstattung und herzlich willkommen im Elektron Club.
    Wenn der Franz D. weiter so fleissig weiterentwickelt brauch ich demnächst nen Zweitjob :rolleyes: und ne neue Wohnung mit nem Extrazimmer für die Schätze :thumbup:
    Aloha, mike

    Schneller, tiefer, sportiver :boarden:

    2 Mal editiert, zuletzt von dynamike82 (5. Mai 2016 um 20:29)

  • Ich kann die Berichte nur bestätigen.
    Ich hatte schon im März beim Virus-Club-Treff die Möglichkeit das BD Elektron zu testen. Der Eisgripp hatte mich sofort überzeugt. Und es ist für mich das aktuell beste Allround-Sportgerät. Als Frank mir das Testboard anbot, musste ich nicht lange überlegen.

    Ich bin zuletzt übrigens viele Jahre die Carbon Variante des BD gefahren. Den Zylon Vorgänger hatte ich auch schon getestet aber er hatte für mich nicht den, dem Preis entsprechenden, Mehrwert.

    LG
    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von AlterMann (6. Mai 2016 um 19:14)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte am Wochenende nochmal Gelegenheit (während andere schon in den Bodensee gehüpft sind) das Brett einen Tag zu testen - Fabian fuhr es den anderen Tag.

    Der Eisgriff ist überragend - hier gibt es wirklich nix, was da ran kommt. Das Brett hat eine perverse Laufruhe und verleitet zu enormen Geschwindigkeiten - was auch ein Problem sein kann: Mancher Fahrer wird sich hier schnell verschätzen (also Obacht)!
    Ich mag keine Superlative, das Brett ist aber einer. Viel mehr kann man dazu nicht mehr sagen.

    Mir persönlich lag die straffere Abstimmung enorm. Das bedeutet Geschwindigkeit, gleichzeitig auch, für enge Turns mehr drücken, also einen aktiveren Fahrstil.

    Im weichen Schnee muss man seine Fahrweise etwas anpassen, da empfand ich das Brett noch etwas zickig, was sich aber nach ein paar Abfahrten total aufgelöst hat.

    Kleiner Punktabzug: Das Brett ist nicht so spritzig wie die ++ Bretter - hier muss ich mit der Hexenküche noch einmal telefonieren, was da noch machbar ist :)


    Und wie immer muss man so einen Bericht abschließen mit: Und immer wenn Du denkst, es geht nicht besser, dann kommt einer ums Eck und beweist Dir das Gegenteil!


    Der Elektron Aufbau ist der Hammer - jeder muss also in seinen Geldbeutel schauen, testen und selber entscheiden! :thumbup:


  • Kleiner Punktabzug: Das Brett ist nicht so spritzig wie die ++ Bretter - hier muss ich mit der Hexenküche noch einmal telefonieren, was da noch machbar ist :)

    Du kannst nicht alles haben: :pop: und Dämpfung.

  • Ich denk der Frank kanns, mal sehen wie sich mein neuer interceptor fährt, komme unter Umständen mitte Juni in Hintertux noch mal zum Testfahren :thumbup:

    Schneller, tiefer, sportiver :boarden:

    • Offizieller Beitrag

    So, nach mehreren Tagen auf dem neuen BD3 Elektron versuche ich mal ein Fazit für mich selber zu ziehen:

    Die Elektron Serie bietet unglaubliche
    - Laufruhe: Selbst in Buckeln bleibt das Brett ruhig und schiebt sich in selbigen einfach durch diese durch
    - Geschwindigkeit: Die Frage ist nicht, sind die Skifahrer plötzlich langsamer geworden, sondern: Bin ich soviel schneller geworden? Das Geniale ist, die Bretter sind etwas straffer und gehen selbst bei hohen Geschwindigkeiten nicht gleich in ultra enge Turns (kein Kollabieren). Bedeutet aber auch um enge Turns zu ziehen, muss man deutlich mehr arbeiten.
    - Eisgriff: ist vorhanden - ABER - da etwas härter, ist mehr Technik gefragt, nach meinem Gefühl müssen die Bretter auf Eis auch weiter hinten gefahren werden

    Alles in allem ist der Aufbau (Shape ist ja bekannt und bahnbrechend) was für wirkliche Junkies. Die Bretter sind schnell, stabil und laufruhig.
    Ob ich das einem Anfänger empfehelen möchte? Da bin ich mir nicht sicher....jeder der mit seinem Brett fährt (und nicht das Brett mit ihm), wird richtig Spaß haben.

    Fazit für mich: Ich bin gespannt, wie ich im engen Skigebiet klar kommen werde, wie ich Gripp auch auf übelsten Pisten generiere und ob ich mal einen Speedkoller bekomme. 8o

    Testbedingungen:
    - Lustiges Rumchillen auf dem Weltcuphang in Sölden
    - Geschwindigkeitsbereich - Gesundheitsfahren mit Ed

  • Hmm, EVO + (+) über Elektron, weil die erste ein weniger straff abgestimmt ist. Habe eher kein Vergleich weil ich nicht mehr zwei selbe Boards habe. Aber klingt logisch doch? Habe bemerkt das mein Elektron (BD) sauber gefahren muss, sondern kann das Board die Kraft nicht lösen. Aber immer noch mega Eissgriff.

  • Die Härte ist sicherlich sehr wichtig.
    Der Härteverlauf hat auch Einfluss.
    Torsionshärte auch.
    Etc.

    Im Mai 2016 habe ich Evo + gegen Elektron getestet. ELektron war klar besser auf Eis. Dies können die Kollegen sicher bestätigen.

    Das der Mai-Test ein Einmaleffekt war, glaube ich nicht. Ich werde weiter testen....

    Lachsbruder - 1%er

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