Anpassungsmöglichkeiten UPZ Boot (und natürlich auch die anderen Hardboots)

    • Offizieller Beitrag

    So Freunde des Carvens,

    anbei ein paar Tipps aus meiner leidvollen Schuherfahrung, die sich in den letzten Wochen stark weiter entwickelt.

    Zur Vorgeschichte: Mein hinteres Bein ist dezent sensibel auf Druck aufgrund eier Knie OP, be der viele Nerven durchtrennt wurden. Ich habe Jahrelang mit Shintonic fahren können, aber am Schluss ging auch das nicht mehr. Das Bein hat sich verändert.

    Ich habe echt alles mögliche versucht, da noch dazu meine Knöchel riesen Überbeine haben.

    Jetzt habe ich endlich ein sehr einfaches Setup mit der Hilfe von UPZ gefunden, daher hier meine Tipps:

    - Knöchel und Co: Nehmt Euch einen Heißfön und erhitzt den Schuh, dann dückt mit dem runden Griff eines Schraubenziehers an den notwendigen Stellen. Nur darauf achten nicht zu sehr zu erhitzen. Donst macht Euch nicht so viele Gedanken, die Plastik ist richtig dick. Wenn Euch das zuviel Aufwand ist, geht zu einem Boot Fitter

    - Intec Züge, die drücken: Hir empfiehlt es sich mit einem Dremel etwas Platz zu schaffen und dann den Zug mit etwas Panzer Tape zu fixieren

    - Nasse Füße: Einfch einen Beutel über den Innenschuh ziehen. Guter Tipp dazu: Klebt mit Panzertape den Boden des Schuhs ab, da reißen die Beutel gerne. Da die meisten Beutel zu dünn sind, habe ich mir mit einem Vakuumierer und den entsprechenden Beutel (Schlauch) einen Überzug gemacht. Dieser ist wirklich sehr robust - reißt nicht

    - DAS SCHIENENBEIN: Nach längerem Austausch mit UPZ hat mir Wolfgang andere Zungen geschickt

    1) Größere Zungen nehmen: Die Zungen kommen oben weitewr aus dem Schuh heraus und verteilen den Druck deutlich besser

    2) Neue Innenzungen nehmen: Diese Zungen sind deutlich dicker und weicher (Sind ab kommenden Jahr Serie!)

    3) Zungen anpassen: Ich habe die Zungen längs von außen mit dem Fön bearbeitet und stärker gebogen, dadurch wird Druck vom Schienenbein genommen. Und, das Gel auf der Innenseite erwärmen und mit dem Daumen von den betroffenen Stellen weg drücken.

    Insgesammt gibt es kein Patent Rezept für einen schmerzfreien Fuß. Man sollte sich damit beschäftigen und nicht schnell aufgeben.

    Sollte es bei Euch Probleme geben, ich versuche Euch gerne zu helfen.

    Ride on

    Lo

    => Bilder folgen!

    Lo

  • Wunderbare Tipps.

    Frage noch: ich uberlege das SHOXXTER aus zu tauschen: soll das SHOXXTER PLUS werden oder vielleicht das WC BOOSTER STRAP. Preis ist gleich, so EUR 70,--.

  • Jahrelang habe ich mich immer gefragt, warum hat alle Welt mit den Stiefeln Probleme - stellts eure Haxn rein und los gehts....

    Mittlerweile musste ich den Komfort meiner Treter aber auch deutlich anpassen, dazu gehören:

    - Shintronic: die dicken Neopren-Wadenhülsen verteilen ein wenig den Druck. Wichtiger find ich: die Dinger gleichen ganz gut den Leerraum bei dünnen Waden zum Schaft des Boot aus, ohne dass man diesen extrem eng zuknallen muss.

    - Bootdoc GelPad für die Schienbeine (unter der Socke): damit sind Druckstellen an den Schienbeinen größtenteils eliminiert (nur größtenteils, habe zuletzt wieder welche bekommen)

    - diese Knöchelschoner https://www.anklebooties.de/ verteilenden Druck im Knöchelbreich. Damit bin ich super zu frieden. Manche Leute könnten allerdings Probleme mit der Naht bekommen.

    Vielleicht kann dem ein oder anderen damit geholfen werden.

    "Um trotz Persönlichkeitsstörung demokratische Entscheidungen treffen zu können, achte ich darauf immer eine ungerade Anzahl von Identitäten zu besitzen!"

  • müsste 2mm sein und bin soweit zufrieden. Mit meinem schlanken Fuss könnt ich aber auch mal die dickeren ausprobieren.

    Mach es davon abhängig wieviel Platz du im Boot hast würde ich empfehlen.

    Gruß in die Schweiz und viel Spass im Schnee ;)

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  • Ich kann zusätzlich (zumindest bei Deeluxe) die Verlegung der Seilzüge nach außen sehr empfehlen - wurde mir hier empfohlen (danke Long Tall Lollo) und dann habe ich es einfach ausprobiert. Es hat wirklich gut gegen Schmerzen und ein Taubheitsgefühl seitlich an der Ferse geholfen und das trotz "Voll-Thermoliner", es bringt ein paar mm Platz und die können bei breiten Fersen entscheidend sein.

    frozen-backside.de/index.php?attachment/9851/

    Einfach von unten durch das Loch im Absatz schräg nach oben durch die Außenschale bohren (Bohrer = Durchmesser des Seilzugs) und oben am Schaft entweder durch die Aussparungen für die Straps führen oder im Bereich der Seilzugführung noch ein Loch bohren (wie bei mir).

    LG Jörg

  • Einen hab ich noch:

    ich hatte zuletzt in Hintertux beim Sport Jenner für einen Kumpel X-förmige Klebepads gekauft. Diese werden im Knöchelbereich von hinten an den Innenschuh geklebt, so dass jeweils ein Arm der Pads ober- und unterhalb den Knöchel stützt. Das führt dazu, dass der Boot enger sitzt (der Fuss rutscht ja im Schuh etwas nach vorn). die Knöchel werden fester in der Schale gehalten. Man sollte darauf achten die Pads in der richtigen Position an den Schuh zu kleben, damit später am Knöchel nicht drückst.

    Die Dinger heißen wohl Butterfly, Fa Lenz stellt sie her bzw. vertreibt sie.

    "Um trotz Persönlichkeitsstörung demokratische Entscheidungen treffen zu können, achte ich darauf immer eine ungerade Anzahl von Identitäten zu besitzen!"

  • Ich muß jetzt mal eine Lanze für Wolfgang und Christa von UPZ brechen. War gestern abend dort, und wir haben 1,5 Std lang gemessen, probiert, getüftelt bis halb neun, bis ich dann meinen Schuh mitgenommen hab. Großes Kino.

    Es geht mir nicht nur darum wie die sich um mich persönlich angenommen haben - davon habt ihr alle nix, weil für Euch Lambach in Oberösterreich zu weit weg ist - sondern um die Entwicklung, die da stattfindet, um die Bereitschaft Probleme und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu erkennen, und vor allem auch um die Anpassungsmöglichkeiten dies bei den UPZs gibt. Der Wolfgang is einfach ein Tüftler vor dem Herrn, der ständig neue Gedanken und Ideen wälzt. Bei Gelegenheit erzähl ich mal von dem Skischuh den er mir gezeigt hat, und den's so auch noch nirgends gibt.

    Dadurch, dass ich einen Raichle AF 600 hatte, dazwischen mal (ca. 2005) einen UPZ besessen hab, jetzt sehr lange mit Deeluxe Indy fahr, diesen auch (mit neuen Innenschuhen, super Service von Carversparadise BTW!!) zum Vergleich mit hatte, kann ich - wie ich glaube - auch recht gute System- und Passformvergleiche anstellen.

    Also:

    Für den UPZ RC 12 gibt's

    - zwei verschiedene Liner (Foam und Flo/Thermo; letzterer ist im Fersen/Knöchelbereich thermoverformbar)

    - drei verschiedene Innenschuh-Zungen (unterschiedlich dick, thermoverformbar, zur Volumensreduktion im Schienbein- und Ristbereich; die dickeren Zungen sind auch komfortabler)

    - Passformverändernde Kleinteile für mehr Fersenhalt bzw. niedrigeren Rist

    - das sogenannte Bootboard, massive Volumensreduktion unter der Fußsohle.

    - 4 verschiedene Außenzungen

    - (ich glaube) 3 verschiedene Vorlagefedern (Wolfgang tüftelt schon für nächstes Jahr an einem neuen Federmechanismus, der aber nachrüstbar sein dürfte).

    Ich muß auch sagen, dass mir der Schuh auch ohne die diversen Teile nicht gepasst hätte (das tut auch der Deeluxe nicht). Die Grundpassform ist so, dass der Fersenbereich eher schmal ist, der Schuh wird nach vorne breiter und hat (ohne die Einbauteile) recht viel Volumen auch für hohen Rist. Gerade im Vorfußbereich ist für meinen Geschmack fast zu viel Platz. Der Fersenhalt ist aber bekanntermassen absolut überlegen.

    Der Schuh fällt sehr groß aus, ich konnte fast eine ganze Größe kleiner nehmen.

    Der Schaft fasst den Unterschenkel viel weiter rauf als bei Deeluxe (auch wenn der Schuh an sich nicht oder nur kaum höher ist). Nach meinem Eindruck müsssten dicke und dünne Wadln reinpassen, je nach Zunge. Einzig breite Füße, die auch im Fersenbereich breiter bzw. massiver sind, kann ich mir nur schwer vorstellen in diesem Schuh, lass mich aber gern belehren. Ich selbst hab recht flache Senk/Spreizfüße. Ich bin dann heimgegangen doch mit der größeren Schale (die kleinere hat graaad halt nicht gepasst), dafür mit Bootboard und dicker Zunge, Flo/Thermo-Liner, schwarze Außenzunge, weiche Federn.

    Ich glaub, dass - wenn man die Anpassungsmöglichkeiten ausnützt - der Boot nahezu jedem passen müsste. Wie gesagt, nur breite Knöchel/Fersen stell ich mir knapp vor, aber da kanns auch sein dass das Thermomaterial noch mehr hergibt. Das gleiche gilt für die neuralgische Fußsohlenbrennstelle an der Fußaußenseite, das ist jetzt bei mir auf der knappen Seite, aber es müsst noch was drin sein.

    Mir ist wichtig weiterzugeben: bitte nutzt die Möglichkeiten auch aus! Bei mir war der Unterschied zwischen dem ersten Anprobieren und dem Endergebnis absolut hundert zu eins. Ein schlecht passender Boot muß also nicht sein.

    Zu den sonstigen technischen Details lass ich mich in meinem Boot-Thread aus (den ich erstmal wieder ausgraben muß). Und natürlich werd ich berichten wie sich das Ding im Vergleich fährt.

    Gegenden nördlich des Alpenhauptkammes sind aus klimatischen Gründen unbewohnbar.
    (H.Rosendorfer)

    2 Mal editiert, zuletzt von frunobulax (9. Januar 2019 um 12:50)

  • @frunobulax kann ich dir voll und ganz zustimmen..

    und die UPZ Aig... sind voll der Burner...

    das einzige Problem ist manchmal die Schalengröße aber dort kann man eine kl. nehmen und a bissl "auffräsen"...

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